Am 15.03.2022 ist die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kraft getreten und entgegen aller Beteuerungen von Anwälten, ist dies eben nicht nur eine Nachweispflicht, sondern bei einer Neueinstellung muss ich zwingend gegen Corona geimpft sein. Die Uhr tickt unaufhaltsam und dieses suspekte Gefühl begleitet einen täglich bis tief in die Nacht.
- Beitragsautor Von Führungskraft mit Herz
Mein Name ist Sabrina und arbeite seit über 15 Jahren als Krankenschwester – ungeimpft. Nun ist mein Verfallsdatum abgelaufen und das ist dem geschuldet, weil ich in dieser freien, demokratischen Gesellschaft, ein wenig an Selbstbestimmung für mich einfordere, ich werde mich nicht gegen Corona „impfen“ lassen.
Während manche jetzt ihren Urlaub planen, bei Sonnenschein im Park liegen und Geimpfte ganz unbeschwert ihr Eis in der Sonne schlecken, da tickt bei mir die Uhr. Denn am Dienstag (rückwirkend ein gestellt) tritt die Impfpflicht für meinen Beruf in Kraft und entgegen aller Beteuerungen von Anwälten, ist dies eben nicht nur eine Nachweispflicht, sondern ich werde jetzt nicht mehr neu eingestellt – dies ist aber ein wesentlicher Schritt in meinem Lebenslauf.
Nie habe ich mich gegen Krankenkassenerhöhungen gewehrt, wegen all der Übergewichtigen, Rauchern, Alkoholikern, Unsportlichen, Extremsportlern, Unachtsamen und denjenigen die aufgrund ihres Lebensstils an Wohlstandskrankheiten leiden.
Nie habe ich euren überzogenen Lebensstil kritisiert oder gar meine Stimme erhoben wenn mir auf Station geklingelt wurde – obwohl mir der Schweiß bereits die Stirn hinunter rannte – und ich gebeten wurde, eine Tasse Tee zu servieren.
Nie habe ich zwischen Menschen einen Unterschied gemacht, doch ich sehe, dass inzwischen nicht mehr nur zwischen ungeimpft und geimpft unterschieden wird.
Nie habt ihr es groß kritisiert wenn auf dem Stellenplan eine weitere Stelle verschwunden ist und Menschen blutig entlassen wurden, es hat euch als Gesellschaft schlicht nicht interessiert.
Ich wollte diesen Beruf nie lernen, weil ich Blut nicht wirklich sehen konnte und während meine Kollegen stramm durch die Ausbildung marschierten, wurde mir schon übel wenn es hieß, nun assistieren sie mal bei einer Lumbalpunktion. Ich habe während den 15 Jahren Menschen beim Sterben begleitet, mich meinen größten Ängsten gestellt und Leichen in den Keller gefahren. Ich habe gelernt man kann Ängste überwinden und in dem was man am Meisten ablehnt ziemlich gut werden, denn Braunülen legen das liegt mir – dank der Anästhesie – inzwischen sehr gut.
Ich hab diesen Beruf immer als Berufung angesehen, aber damit ist nach über 2 Jahren Pandemie Schluss, denn ich sehe es absolut nicht ein Versuchskaninchen zu spielen, damit ihr die Lücken im Dienstplan stopfen könnt.
Wie gehts euch, was sind eure Gedanken, wie fühlt ihr euch?